The Iconist

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Der Siegeszug der digitalen Medien zwang Verlagshäuser neue Wege der Inhaltsvermarktung zu erschließen. So auch eines der größten europäischen Verlagshäuser: Axel Springer. Im Jahr 2009 gab es eine verlagsinterne Initiative, bei dem verschiedene Projektteams neue, digitale Formate konzipieren sollten.

Ein Projektleiter des Verlages entwickelte zusammen mit einer kleinen Digitalagentur aus Berlin namens NoMoreSleep ein digitales Hochglanzmagazin, welches online als Bezahldienst angeboten werden sollte. Kay wurde mit der Entwicklung eines Prototyps beauftragt, welcher dem Vorstand zusammen mit den Ideen der anderen Teams präsentiert werden sollte. Das Konzept und der Prototyp überzeugte und es wurde entschieden, das Projekt als neues Format umzusetzen – allerdings kam die Entscheidung zur gleichen Zeit wie die Ankündigung von Apple, einen neuen Tablet-Computer auf den Markt zu bringen – das iPad. Dieses Gerät war wie geschaffen für das neue Magazinformat und umgehend wurde das Konzept angepaßt: die Publikation sollte exklusiv für diese neue Plattform umgesetzt werden.

The Iconist - Inhaltsübersicht
The Iconist – Inhaltsübersicht

Da Kay bereits Erfahrungen in der App-Entwicklung für das iPhone hatte, wurde er auch für die technische Konzeption und die Umsetzung des Konzepts beauftragt. Es wurde zum Ziel gesetzt, dass das Magazin zeitgleich mit dem Verkaufsstart des iPads in Deutschland veröffentlicht werden sollte – quasi das erste deutsche iPad-Magazin. Die Entwicklung war von Anfang an ein Blindflug. Es gab zwar einen sehr guten iPad-Simulator innerhalb der Entwicklungssoftware, aber Tests auf einem realen Gerät waren vorerst nicht möglich. Kay entwickelte ein spezielles Framework, das es ermöglichte, auch komplexere, inhaltliche Erzählstrukturen relativ einfach umzusetzen. Und so entstand ein wirklich schönes Produkt, mit dem alle äußerst zufrieden waren.

The Iconist - Virtuelle Rundgänge
The Iconist – Virtuelle Rundgänge

In der Zwischenzeit war der Verkauf des iPads in den USA gestartet und irgendwie gelang es, ein Testgerät nach Deutschland zu holen.

Und mit dem Gerät kam auch die Panik.

Beim Testen des Magazins auf dem Gerät stürzte es ab. Immer und immer wieder. Und der Präsentationstermin, bei dem der Vorstand des Verlags Dr. Matthias Döpfner das Magazin öffentlich vorstellen wollte, rückte näher. Das Team versuchte mit Hochdruck irgendwie einen technischen Ansprechpartner von Apple zu erreichen, um der Ursache der Probleme auf den Grund zu gehen. Das war nicht so einfach und das Stresslevel bei allen Beteiligten schoß durch die Decke.

Doch dann nahm die Geschichte eine unvorhergesehene Wendung: der Vulkan Eyjafjallajökull in Island brach aus.

Die Aschewolken, die er ausstieß, waren so enorm, dass kurz darauf ein großer Teil des europäischen Luftraumes für den Flugverkehr gesperrt wurde und der Vorstandschef Dr. Döpfner, der sich gerade noch in den USA aufhielt, ebendort “festsaß”.

Und genau in dieser Zeit gelang es, einen Apple-Techniker ans Telefon zu bekommen, der die richtigen Hinweise gab, um die Probleme zu finden und zu beseitigen und das Magazin für die Veröffentlichung rechtzeitig fertigzustellen.

The Iconist - Ferrari
The Iconist – Ferrari

Damit hatten wir unser Ziel erreicht. “The Iconist” war Deutschlands erstes iPad-Magazin. Das entwickelte Framework ist so flexibel und vielseitig einsetzbar, daß wir es bis heute für Präsentationen und digitale Publikationen erfolgreich einsetzen.

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